Ein Traum ist in Erfüllung gegangen. Ich durfte einen Mehrkampf im Schweizer Nationaldress absolvieren. Nach vielen Trainings und einer steten Steigerung meiner Leistungen in den letzten Jahren konnte ich mich mit meiner persönlichen Bestleistung von 5032 Punkten im Siebenkampf für den Mehrkampf-Länderkampf in Caorle (I) gegen Frankreich und Italien qualifizieren. Nach der langen Hinreise erhielten wir am Freitag Abend das Nationaldress. Das war ein toller Moment. Wir haben alles anprobiert und uns sehr gefreut nun diese Kleider zu besitzen, die man sonst fast nur im Fernsehen sieht. All diese neuen Erfahrungen machten es fast etwas schwer, mich auf den eigentlichen Grund der Reise, den Siebenkampf, zu konzentrieren. Die Wettkampfspannung kam lange nicht auf. Die Eröffnungszeremonie, bei welcher alle Nationalhymnen gespielt wurden, war noch einmal ein spezieller Moment. Allerdings wollten wir schon lange einlaufen und das Ganze war zeitlich etwas unpassend platziert. Der erste Tag gelang mir dann nicht optimal, jedoch eigentlich ohne extrem schlechtes Resultat in einer Disziplin. Die Entäuschung war jedoch schon da, vor allem auch weil ich im Nationaldress eine besonders gute Leistung zeigen wollte. Der Abend im Team und ein Gespräch mit meinen Eltern zu Hause halfen mir jedoch, die Entäuschung zu überwinden und mich wieder auf den nächsten Tag zu freuen. Der Tage war sehr lang. Wir standen um 6 Uhr auf, weil man 4 Stunden vor Wettkampfstart wach sein sollte und 3 Stunden vor der ersten Disziplin gegessen haben sollte. Nachmittags fanden wegen der Hitze keine Disziplinen statt und somit gingen wir zurück zur Unterkunft um zu essen. Abends waren wir auch erst spät wieder zurück und assen in richtig italienischer Manier erst um 9 Uhr zu Abend. Bald darauf waren wir wieder im Bett, denn auch Sonntags läutete der Wecker um 6 Uhr. Da wir sowieso so früh aufstehen mussten, gingen wir um diese Zeit an den Strand um den Sonnenaufgang anzuschauen. So aufgeweckt starteten wir motiviert in den 2. Tag. Dieser lief für mich deutlich besser. Ich schloss den Mehrkampf mit 4931 Punkten ab, ein besseres Resultat habe ich erst einmal, bei meiner PB erreicht. Nach dem 800er, der bereits in der „Morningsession“ stattfand, gab es noch viele Fotos, das Schweizer Frauenteam, die Schweizer U23, alle U23 Athletinnen und so weiter. Der Mehrkampfspirit war unglaublich! Nach einer kurzen Erholung und dem Mittagessen standen wir Frauen wieder auf dem Wettkampfplatz um die Männer tatkräftig zu unterstützen. Vor allem beim 1500 Meter Lauf. Da verteilten wir uns rund um die Bahn und feuerten die Schweizer an, was das Zeug hielt. Bei der Siegerehrung um 22:30 Uhr gab es für die Schweiz dann leider nur eine Medaille (Celine Albisser U23, Rang 2 mit 5190 punkten) und wir wurden insgesamt dritte, da bei uns aber ein Athlet der U20 sich verletzt hatte und wir somit einen ganzen Zehnkampf weniger in der Wertung hatten, war das keine Überraschung. Die letzten Stunden in Caorle verbrachten fast alle Athleten der drei Länder zusammen am Strand und nach nur wenig Schlaf ging es dann wieder auf die lange Heimreise.

Dieser Länderkampf in Caorle war für mich eine unglaublich tolle Erfahrung, die für die harte Arbeit in den letzten Jahren entschädigt. Die Stimmung im Schweizer Team und unter allen Mehrkämpfern war genial! Unsere Freundschaften wurden gestärkt und wir konnten alle voneinander profitieren. Ich hoffe ich bekomme noch einmal die Chance im Schweizer Dress eine solche Erfahrung zu machen.

Resultate Lena Wunderlin, 4931 Punkte:
100mH 14.88s, Hoch 1.56m, Kugel 9.69m, 200m 26.22s, Weit 5.68m, Speer 33.48m, 800m 2:21,56

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